Wie Sie Ihr altes Smartphone wiederverwenden und in eine praktische Dashcam verwandeln

Die meisten von uns haben ein oder mehrere alte Handys in einer Schublade liegen. Geräte, die früher unsere wertvollen Begleiter waren und nun – aufgrund der schnellen technologischen Entwicklung – ungenutzt bleiben. Vielleicht ist der Akku verschlissen, vielleicht laufen die neuesten Apps nicht mehr, oder wir sind einfach auf ein neueres Modell umgestiegen.

Doch wussten Sie, dass Ihr altes Handy ein perfekter Helfer für die Fahrsicherheit werden kann? Ja — Sie können es in eine Autokamera bzw. Dashcam verwandeln. Eine günstige, umweltfreundliche und äußerst praktische Lösung, die Ihnen Geld spart und in vielen Situationen aus Schwierigkeiten helfen kann.

In diesem Artikel gehen wir Schritt für Schritt durch, wie das funktioniert, was Sie dafür benötigen, welche Apps sich am besten eignen und welche Tipps wichtig sind, damit Ihre selbstgemachte Dashcam zuverlässig und sicher arbeitet.

Warum ein Smartphone zur Dashcam umbauen?

Dashcams (Autokameras) werden immer beliebter. In vielen Ländern sind sie bereits Standard, da sie alles auf der Straße aufzeichnen und im Falle von Unfällen, Streitigkeiten oder sogar Bußgeldern als Beweis dienen. Sie eignen sich auch hervorragend, um Reisen zu dokumentieren. Nicht jeder möchte jedoch Geld für ein spezielles Gerät ausgeben.

Hier kommt Ihr altes Smartphone ins Spiel:

• Kostenlos: keine neue Kamera kaufen.

• Wiederverwendung: Sie geben dem Gerät ein zweites Leben.

• Umweltfreundlich: reduziert Elektroschrott.

• Mehr Funktionen: als Smartphone kann es zusätzlich als Navi, Musikplayer oder sogar als Innenraumkamera dienen.

Was Sie vor dem Start brauchen

Damit die Umwandlung funktioniert, benötigen Sie ein paar Grundaccessoires:

• Ein altes Smartphone in akzeptablem Zustand

  • Kamera mindestens 1080p (4K ist noch besser).

  • Genügend Speicherplatz (mindestens 32 GB).

  • Muss dauerhaft mit Strom versorgt werden können.

• Eine stabile Halterung

  • Saugnapf für die Windschutzscheibe oder Lüftungsgitter-Clip.

  • Wichtig: stabil, damit die Aufnahmen nicht verwackeln.

• Ein zuverlässiges Kfz-Ladegerät

  • Unverzichtbar für kontinuierliche Aufnahmen.

  • Am besten mit Schnellladefunktion und Überhitzungsschutz.

• MicroSD-Karte (optional)

  • Falls unterstützt: eine schnelle Karte (Class 10 oder höher).

  • Verhindert, dass der interne Speicher zu schnell voll wird.

Schritt 1: Smartphone vorbereiten

Bevor Sie Ihr altes Handy als Dashcam verwenden, sollten Sie es reinigen und optimieren:

• Werksreset durchführen oder unnötige Apps löschen.

• Benachrichtigungen und Hintergrund-Apps deaktivieren.

• Display so einstellen, dass es sich nicht automatisch sperrt.

• Bei defektem Akku: entfernen oder das Laden per App auf max. 80 % begrenzen.

Schritt 2: Die richtige App installieren

Es gibt zahlreiche Apps, die ein Smartphone in eine Dashcam verwandeln. Einige der beliebtesten sind:

• Android:

  • DailyRoads Voyager

  • AutoBoy Dash Cam

  • Carcorder

• iOS (iPhone):

  • Smart Dash Cam

  • Driver Dashcam

Achten Sie darauf, dass die App Folgendes bietet:

• Endlosschleifen-Aufnahme (älteste Dateien automatisch überschreiben).

• Einstellbare Qualität und FPS (1080p/60fps ist ein guter Kompromiss).

• Kollisionssensor (G-Sensor).

• Automatisches Speichern wichtiger Videos.

Schritt 3: Smartphone montieren und ausrichten

Platzieren Sie das Handy in einer Halterung nahe des Rückspiegels oder an der Windschutzscheibe. Die Kamera sollte freie Sicht auf die Straße haben, ohne die Sicht des Fahrers einzuschränken.

Tipps:

• Winkel so einstellen, dass Vorderbereich und Seitenstreifen sichtbar sind.

• Nicht zu tief anbringen.

• Stabilität prüfen – auch bei Schlaglöchern.

Schritt 4: Wichtige App-Einstellungen

Damit die Aufnahmen brauchbar sind, konfigurieren Sie folgende Optionen:

• Auflösung: mindestens 1080p.

• Clip-Länge: 3–5 Minuten (leichtere Dateiverwaltung).

• Loop-Aufnahme: immer aktivieren.

• Bewegungs- und Kollisionssensor: schützt wichtige Videos.

• Auto-Start: Aufnahme automatisch beginnen, sobald das Gerät Strom erhält.

Schritt 5: Stromversorgung und Kühlung

Die Energieversorgung ist entscheidend:

• Immer ein hochwertiges Ladegerät nutzen.

• Falls möglich: Adapter an Sicherungskasten anschließen, damit die Dashcam auch im Standby (z. B. Parküberwachung) läuft.

• Überhitzung beachten: direkte Sonne kann das Handy stark erhitzen. Verwenden Sie belüftete Halterungen oder einen Sonnenschutz.

Zusätzliche Funktionen nutzen

Ein Smartphone als Dashcam bietet viele Extras:

• GPS-Navigation: z. B. Google Maps oder Waze.

• Musikplayer: via Bluetooth verbinden.

• Diebstahlschutz: per Remote-App auch als Anti-Diebstahl-Gerät nutzbar.

• Dual-Aufnahme: mit manchen Apps gleichzeitig Front- und Rückkamera nutzen.

Wichtige Vorsichtsmaßnahmen

• Rechtliche Aspekte: prüfen Sie lokale Gesetze. In manchen Ländern ist das Aufnehmen oder Teilen von Nummernschildern und Gesichtern eingeschränkt.

• Ablenkung vermeiden: niemals während der Fahrt Einstellungen ändern.

• Wartung: regelmäßig prüfen, ob die Videos korrekt gespeichert werden.

• Speicherverwaltung: alte Dateien löschen, um Platz freizuhalten.

Vorteile im Überblick

Ihr altes Smartphone zur Dashcam zu machen ist eine clevere und einfache Lösung mit vielen Vorteilen:

• Geld sparen: keine neue Dashcam kaufen.

• Mehr Sicherheit: Videobeweise bei Unfällen.

• Umweltfreundlich: weniger Elektroschrott.

• Vielseitigkeit: mehr als nur eine Kamera.

So wird aus einem vergessenen Handy ein wertvolles Sicherheits-Tool für Ihre Fahrten.

Fazit

Ein altes Smartphone als Dashcam zu nutzen, ist nicht nur möglich — es ist sehr empfehlenswert. Es vereint Sparsamkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit in einer einzigen Lösung. Mit einer kleinen Investition in Halterung und Ladegerät wird aus einem verstaubten Gerät ein nützlicher Reisebegleiter, der Ihre Fahrten aufzeichnet und Sie schützt.

Bevor Ihr altes Handy also als Elektroschrott endet: Geben Sie ihm eine zweite Chance. Ihr Geldbeutel und Ihre Sicherheit werden es Ihnen danken.